Großbritannien in den 1920er Jahren. Frisch approbiert und voller Idealismus tritt Dr. Andrew Manson seine erste Stelle als Hilfsarzt in einem walisischen Bergwerksstädtchen an. Der Realitätsschock lässt nicht lange auf sich warten: Die Bevölkerung ist arm und unwissend, und unter seinen Kollegen sind Gleichgültigkeit, Inkompetenz und Korruption endemisch. Verbissen stürzt sich Manson in den Kampf für eine bessere Patientenversorgung und eine wissenschaftlich fundierte Medizin, beflügelt und unterstützt von der Liebe seines Lebens, der Dorfschullehrerin Christine.
Nach vielen Rückschlägen, ständigen Anfeindungen und vergeblichen Neuanfängen geht sein Vorrat an Idealismus jedoch immer mehr zur Neige. Mit der Übersiedelung nach London tut sich eine neue Welt auf. Er gerät an Kollegen, die wissen, wie man sich mit wenig Aufwand die Taschen füllt, an betuchte (aber nicht unbedingt kranke) Patienten – und wird bald zum gefeierten Society-Doc. Erst ein schwerer Schicksalsschlag bringt ihm wieder die verlorenen Ideale seiner Anfangszeit in Erinnerung …
Der weltberühmte Roman des schottischen Schriftstellers und Arztes, erstmals erschienen 1937, ist nicht nur große Literatur, sondern auch ein flammendes Plädoyer für ärztliche Integrität und ein gerechtes Gesundheitswesen.
Archibald Joseph Cronin, geboren 1896 in Cardoss, Schottland, kommt aus einfachen Verhältnissen. Die Parallelen zwischen seiner Biografie und der seines Romanhelden Doktor Manson sind nicht zu übersehen: Nach der Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg absolvierte Cronin sein Medizinstudium mit Auszeichnung. Er arbeitete als Arzt in einer Nervenheilanstalt, als Schiffsarzt, als Armenarzt im Bergbaugebiet von Wales, und schließlich als Modearzt der besseren Gesellschaft in London. 1930 begann er zu schreiben und wurde zu einem der meistgelesenen und wirkmächtigsten Schriftsteller des zwanzigsten Jahrhunderts. Er starb 1981 in Montreux in der Schweiz.